Operation Nordafrika
SOS Libyen: Wie es gelingt, die Friedensbewegung zu paralysieren
Eine Untersuchung von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann anhand eines IMI-Artikels von Jürgen Wagner - 31.8.2011

Wo bleibt der leidenschaftliche Appell: "Die Spitzenpolitiker der westlichen Welt und ihre Hintermänner sind Verbrecher, und sie gehören vor Gericht - besser früher als später." Es ist doch längst klar, daß sie die Massenmörder sind, die die Welt terrorisieren. Allein im Irak haben sie mehr als eine Million Menschen auf dem Gewissen. Zwischen März 2003 und August 2007 sind durch den Krieg gemäß einer unabhängigen Untersuchung etwa 1.033.000 Menschen umgekommen. [1] Das entwickelt sich in Richtung von Holocaust-Größenordnungen. Wo ist hier der Aufschrei der Weltöffentlichkeit und der Friedensbewegung - jetzt, wo ein ähnlich gelagertes Verbrechen in Libyen beginnt?

'Ausdruck', Publikation der Informationsstelle Militarisierung (IMI), Ausgabe von April 2011 (abgebildet die - teilweise ehemals - führenden Köpfe der nordafrikanischen Staaten)

Stattdessen lesen wir folgendes: "Das überaus harte Vorgehen der Truppen des Diktators Muammar al Gaddafi" hätte "viele Menschen schockiert... Muammar Gaddafi ist ein Verbrecher und er gehört vor Gericht – besser früher als später." Das schreibt Jürgen Wagner in der April-Ausgabe von "Ausdruck", einer Publikation der Informationsstelle Militarisierung (IMI), die sich als Teil der Friedensbewegung versteht. [2] Schon am 3.3.2011 hatte er in einem weiteren IMI-Artikel, in dem er zuoberst behauptet "Mit großer Brutalität versuchen gegenwärtig die Truppen des Diktators Muammar al Gaddafi den Aufstand in Libyen niederzuschlagen" exakt den gleichen Satz formuliert: "Muammar Gaddafi ist ein Verbrecher und er gehört vor Gericht – besser früher als später." [3] Statt die strafrechtliche Verfolgung der Nato-Aggressoren zu fordern, übernimmt Jürgen Wagner die propagandistische Forderung der Nato-Staaten, aufgrund derer der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) Haftbefehle gegen Muammar al Gaddafi und Personen seines Umfelds ausgestellt hat. [4][5]

Verbrecher

Was macht Gaddafi eigentlich zum Verbrecher? Die Behauptung, Gaddafi habe wehrlose Demonstranten mit Kampfflugzeugen bombardieren lassen, die von Jürgen Wagners Formulierung "Mit großer Brutalität versuchen gegenwärtig die Truppen des Diktators Muammar al Gaddafi den Aufstand in Libyen niederzuschlagen" wachgerufen wird, hat sich mittlerweile als die Hauptkriegslüge herausgestellt. [6]

Bild-Zeitung vom 23.8.2011, Seite 2
(Kopf eines Artikels über die "Verbrechen" Gaddafis)

Bei Jürgen Wagner lesen wir von "der libyschen Verwicklung in Terroranschläge", als sei eine solche Verwicklung erwiesen. Das entspricht der gängigen Darstellung, wie sie z.B. auch in der Bild-Zeitung vom 23. August 2011 zu lesen ist. Dort wird aufgelistet, was Gaddafi, der als "irrer und brutaler Diktator" bezeichnet wird, alles zur Last gelegt wird und was er in Sachen Terror angeblich zu verantworten hat: "Seine Blutspur zieht sich über Kontinente: 1986 lässt er in der Berliner Diskothek 'La Belle' eine Bombe zünden, tötet zwei Amerikaner und einen Türken. 1988 sprengen seine Terrortruppen über dem britischen Ort Lockerbie eine Pan-Am-Maschine in die Luft - 270 Tote. 1989 explodiert an Bord eines französischen Flugzeugs über Niger eine Bombe, reißt 170 Menschen in den Tod." [7]

Doch ob Libyen dafür tatsächlich verantwortlich ist, ist nicht erwiesen. Das macht Jürgen Wagner nicht deutlich, obwohl er Kenntnis von einer Diplomarbeit (von Andreas Vrabl) hat, auf die er hinsichtlich anderer Aspekte Bezug nimmt. [8] Demnach kam z.B. die Behauptung, daß Libyen für den Lockerbie-Anschlag verantwortlich sei, von den USA und Großbritannien. Laut Vrabl gibt es Zweifel an einer libyschen Beteiligung am Lockerbie-Anschlag. Und was den Anschlag auf die Berliner Diskothek 'La Belle' am 5.4.1986 angeht, seien es die USA gewesen, die Gaddafi persönlich als Verantwortlichen hingestellt hätten und bereits neun Tage später Libyen bombardiert hätten.

Bei Wikipedia ist zum Lockerbie-Anschlag zu lesen: "Libyen hat niemals eine wie auch immer geartete Beteiligung an dem Anschlag eingeräumt… Dass Libyen mit seinen 2,7 Milliarden US-Dollar sich nur von den UN-Sanktionen frei kaufen wollte, bestätigte 20 Jahre später der Sohn des libyschen Staatschefs Saif al-Islam al-Gaddafi." [9]

Der ehem. Bundesminister und Geheimdienstexperte Andreas von Bülow führt in seinem 2000 erschienenen Buch "Im Namen des Staates" aus: "Während die amerikanische Regierung vor allem unter der Präsidentschaft Reagans keine Gelegenheit ausließ, um jedweden Fall von Terror dem libyschen Staatschef anzulasten, blieben in der Regel eindeutige Beweismittel aus. Sie fehlen im Falle des Lockerbie-Desasters ebenso wie in dem der Bombardierung der von amerikanischen Soldaten aufgesuchten Diskothek La Belle in Westberlin. Die angeblich abgehörten Funksprüche der Ostberliner Vertretung Libyens, man werde in Kürze einen Anschlag gegen ein wichtiges Ziel starten, und der Funkspruch am folgenden Tag nach der Tat, man habe Grund zur Freude wegen des eingetretenen Erfolges, sind Sachverständigen der arabischen Sprache in den amerikanischen Geheimdiensten nie zur Begutachtung und Auswertung vorgelegt worden. Es dürfte auch mehr als zweifelhaft sein, ob libysche Agenten so töricht sein können, im offenen Funkverkehr derartige Sprüche abzusetzen. Die Berliner Polizei hat zu Beginn wie am Ende der Untersuchungen stets betont, daß ein Hinweis auf eine libysche Beteiligung nicht zu finden sei. Im Gegensatz hierzu erklärten jedoch die amerikanische wie die britische Regierung Libyen für verantwortlich und nutzten die Tat als Rechtfertigung für ein Bombardement des Regierungssitzes von Muhamad Gaddafi. […] Der israelische Geheimdienstmann Ari Ben-Menashe jedenfalls berichtet zum Attentat auf die Disko La Belle, ein Kommandounternehmen des Mossad habe eine Funkreflexanlage in die unmittelbare Nähe des Präsidentenpalastes in Tripolis gebracht und darüber Funksprüche simuliert, die dann von den amerikanischen Diensten in Europa abgehört werden konnten. Die amerikanische Politik habe sich auf die gefälschten Beweise gestürzt, um die Rechtfertigung für den Mordversuch an Gaddafi in die Hand zu bekommen. Der andere israelische Geheimdienstmann Ostrovsky bestätigt den Vorgang, an dem er selbst beteiligt gewesen sei. Die Operation sei von der Desinformationsabteilung des Mossad vorgenommen worden. Der Mossad habe über diese Anlage eine ganze Latte von terroristischen Befehlen an verschiedene libysche Botschaften und Volksbüros elektronisch übermittelt. Damit habe der Eindruck erweckt werden sollen, als stünde Libyen hinter vielen terroristischen Aktivitäten in aller Welt." [10]

Die Bild-Zeitung vom 23.8.2011 führt gegen Ende ihrer Liste folgendes "Gaddafi-Verbrechen" auf: "Später werden seine Auftritte nur noch irrer - 2009 eine Endlos-Rede vor den Vereinten Nationen („Sicherheitsrat ist ein Terrorrat")." [7] In der Tat hat Gaddafi am 23.9.2009 vor der UNO-Vollversammlung eine bemerkenswerte Rede gehalten, in der er über den UNO-Sicherheitsrat nicht ohne Grund sagt: "Er sollte nicht Sicherheitsrat genannt werden. Er sollte Terrorrat genannt werden". Damit wird klar, was an Gaddafi tatsächlich stört, nämlich seine realistische Charakterisierung der Machtverhältnisse auf dieser Welt und die Benennung derer, die in der Tat als Verbrecher zu brandmarken sind. [11]

"Einstmals war Gaddafi sogar ein Hoffnungsträger für viele Linke in und außerhalb des Landes", formuliert Jürgen Wagner, suggeriert damit, daß das heute nicht mehr angebracht sei und versucht damit - und durch die permanente Wiederholung des propagandistischen Begriffs Diktator - eine Distanz aufzubauen, die dazu führt, daß der Grad an Entrüstung über das, was mit diesem Land seit Anfang 2011 geschieht, sich in Grenzen hält.

Lebensstandard

Jürgen Wagner behauptet: "Generell ist von der Sozialpolitik, die zumindest am Anfang der Gaddafi-Ära eine wichtige Rolle spielte, wenig übrig geblieben." Er bezieht sich mit seiner Einschätzung auf folgendes Zitat, das keinerlei Auskunft über die Herkunft der Daten macht und auch nicht zu erkennen gibt, auf welche Zeit sich die Daten beziehen:

"Libyen ist das reichste nordafrikanische Land... Aber dies spiegelt sich nicht in der wirtschaftlichen Situation des durchschnittlichen Libyers wider... Die Arbeitslosenquote beträgt überraschende 30% und die Jugendarbeitslosigkeit 40-50%. Das ist die höchste in Nordafrika... Auch andere Entwicklungsindikatoren zeigen, dass wenige der Petrodollars zum Wohlbefinden der 6,5 Millionen Libyer ausgegeben wurden. Das Bildungsniveau ist geringer als im benachbarten Tunesien, das über wenig Öl verfügt, und die Analphabetenrate ist mit 20% überraschend hoch.“

Was ist die Quelle dieser Sätze? Das Zitat stammt aus einer Meldung vom 16.2.2011 der Presseagentur afrol News [12], die gemäß ihrer Selbstdarstellung im Jahr 2000 von internationalen Afrika-Spezialisten in Oslo gegründet wurde und "leitender Produzent Afrika bezogener Nachrichten in englischer und spanischer Sprache" ist [13]. Wer die internationalen Afrika-Spezialisten sind und welchen Hintergrund sie haben, ist der Selbstdarstellung nicht zu entnehmen. Trotzdem ist es nicht sonderlich schwierig zu erkennen, wie afrol News einzuschätzen ist. Am 21.2.2011 lesen wir in einer weiteren Meldung: "Infolge des Einsatzes von Kampfflugzeugen und Hubschraubern zur Bombardierung der eigenen Bevölkerung gibt es zunehmende Forderungen an die UNO, eine Flugverbotszone über das Land zu verhängen." [14] Damit wird ganz unverhohlen die Hauptkriegslüge zum Einsatz gebracht. afrol News stellt sich somit auf die Seite der Kriegstreiber.

Eine solche Quelle zu zitieren, ohne weitere Quellen heranzuziehen, ist sträflich. Und Joachim Guilliard vom Heidelberger Antikriegsforum beweist mit einer fundierten Betrachtung die Fragwürdigkeit der afrol-News-Darstellung. Er bezieht sich im Gegensatz zu afrol News in seinem Artikel vom 9.4.2011 [15] ähnlich wie der Bundesverband Arbeiterfotografie in seinem Aufruf vom 21.3.2011 [16] auf nachvollziehbare Quellen der Vereinten Nationen. Unter der Zwischenüberschrift "Hoher Lebensstandard erreicht" heißt es bei ihm u.a.:

"Das Land liegt mittlerweile [gemäß UN Human Development Index von 2010] auf HDI-Rang 53 [2000: Rang 64], vor allen anderen afrikanischen Ländern... Die Lebenserwartung stieg auf 74,5 Jahre und ist damit nun die höchste in Afrika... Libyen liegt auch bei der Versorgung von Schwangeren und der Reduzierung der Müttersterblichkeit vorne... Die Regierung bietet allen Bürgern eine freie Gesundheitsversorgung und erreichte eine hohe Abdeckung in den meisten Basis-Gesundheitsbereichen. Die Analphabeten-Rate sank in Libyen auf 11,6% und liegt deutlich unter der von Ägypten (33,6%), Algerien (27,4%), Tunesien (22%) und Saudi Arabien (14,5%). Der Bildungsindex, in den neben der Alphabetisierung auch die Zahl von Schülern in höheren Schulen und Studenten eingeht, liegt sogar über dem der kleinen superreichen Scheichtümer Kuwait und Katar... Die UNDP bescheinigt Libyen 'auch einen signifikanten Fortschritt in der Gleichstellung der Geschlechter'..."

Lebensstandard 2010 gemäß Human-Development-Index der Vereinten Nationen - Libyen steht an der Spitze in Afrika

(mehr zum HDI hier, hier und hier
)

Jürgen Wagner suggeriert mit seiner desorientierenden Darstellung offensichtlich, die Situation sei vergleichbar der in Tunesien und Ägypten und es sei der Unmut über die Verhältnisse im Land, der die Menschen auf die Straße getrieben hat. Er zitiert die afrol-News-Meldung zum Lebensstandard indirekt über einen Artikel aus dem Blog "Peter's notepad" mit dem Titel "Wie Gaddafi ein vom Westen gestützter Diktator wurde". [17] Auch dieser Artikel suggeriert die Ähnlichkeit der Situation in den verschiedenen Ländern. Zudem unterstellt er, es ginge überall um eine Befreiung von Diktatoren, überwiegend solcher, die dem "Westen" ergeben sind. Eine Grafik in "Peter's notepad", die zur "Befreiung" aufruft, soll offenbar die unterschiedlichen Verhältnisse in den aufgeführten Staaten verschleiern. Nebenbei bemerkt ist es symptomatisch, daß Staaten wie Saudi-Arabien oder Israel fehlen.

Grafik aus dem von Jürgen Wagner zitierten Blog "Peter's notepad"

Gaddafi ist - erfreulicherweise - keine Marionette des westlichen Kapitals. Er hat allenfalls den realen Machtverhältnissen auf dieser Welt geschuldete Zugeständnisse gemacht, um das Land aus der Isolation zu führen und vor einem Krieg wie dem gegen den Irak zu schützen. Ihm das zum Vorwurf zu machen, ist zynisch.

Wasser

Am 29.8.2011 beschreibt die Tageszeitung 'junge Welt' die Situation in Libyen auf ihrer Titelseite mit der Schlagzeile "Kein Wasser, kein Strom". [18] UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon sagt laut Hörfunknachrichten vom 31.8.2011: "Über 60 Prozent der Libyer hätten keinen Zugang zu Trinkwasser." [19] Was dafür die Ursache ist, wird nicht gesagt. Alles deutet darauf hin, daß es der Nato nicht um den Schutz der Bevölkerung geht, sondern ganz im Gegenteil um die Zerstörung der Infrastruktur des Landes und die Zermürbung der Bevölkerung, die überwiegend zu ihrem Land steht.

Bereits am 23.7.2011 hatte die russische Pravda folgendes geschrieben: "Ein Nato-Terror-Angriff hat gemäß Informationsquellen in Libyen [am Samstag, 23.7.2011] eine Wasserrohr-Fabrik in al-Brega getroffen und sechs Wachleute ermordet. Die Fabrik produziert die Wasserrohre für das große quer durch die Wüste verlaufende menschengemachte Bewässerungssystem [Great Man Made River], das Wasser zu 70 Prozent der libyschen Haushalte bringt. Die Fabrik wurde getroffen, nachdem das Wasserversorgungssystem am Freitag [22.7.2011] zerstört worden war. 22. Juli 2011: Ein Datum, an das man sich in Sachen Humanität erinnern wird. Die Nato hat das libysche Wasserversorgungsrohrsystem getroffen. Die Reparatur wird Monate in Anspruch nehmen." [20] Diese Meldung wurde fast nicht wahrgenommen. Und es gab kaum jemanden, der sie zumindest auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft hätte.

Es ist wie im Falle Jugoslawien. Es ist wie im Falle Irak. Es ist wie bei den Kriegen Israels gegen Libanon und Gaza. Auch der Krieg der Nato-Staaten gegen Libyen folgt der Warden-Doktrin von 1998, der nach Colonel John A. Warden benannten Luftkriegsdoktrin der U.S. Air Force, die "ganz bewußt auf die Zerstörung der Lebensgrundlagen eines Staates abzielt und insbesondere auch die Zivilbevölkerung selbst zum expliziten Ziel deklariert." (nach Jürgen Rose, Oberstleutnant der Bundeswehr) Das geschieht unter Mißachtung von Artikel 54 des Zweiten Zusatzprotokolls zur Genfer Konvention, der es verbietet, "für die Zivilbevölkerung lebensnotwendige Objekte" anzugreifen oder zu zerstören und obwohl vorsätzliche Angriffe auf humanitäre Einrichtungen demgemäß unter die Kategorie der Kriegsverbrechen fallen. [21]

Great Man Made River - Libysches System zur Wasser-Versorgung der Landwirtschaft und von 70 Prozent der Haushalte

Welche Bedeutung der "große Grüne Fluss" für Libyen hat, wird u.a. in der von Andreas Vrabl 2008 an der Wiener Uni verfaßten Diplomarbeit geschildert: "Libyens Trockenheit stellte immer schon eine Herausforderung für die Wasserversorgung dar. Mit der Bevölkerungsexplosion seit den 1970ern litt die Revolution an chronischer Trinkwasserknappheit, ganz zu schweigen von der Bewässerungsproblematik in der Agrarwirtschaft. Nicht umsonst importierte das Land den größten Teil seiner Nahrungsmittel. Um dieser Knappheit entgegenzuwirken, wurde 1984 mit dem Bau des Großen Künstlichen Flusses begonnen, auch Great Man Made River genannt. Dieser führt fossiles Wasser unter der Wüste durch ein Tunnelsystem an die Küste, wodurch neben der Trinkwasserversorgung für die Großstädte 500.000 Hektar Anbaufläche für Getreide und 200.000 Hektar für Weideland geschaffen wurden... Dabei wird das 20-30.000 Jahre alte Wasser mitten in der Wüste aus zwei Kilometern Tiefe an die Oberfläche geholt. In mehreren Bauphasen wurden von einander unabhängige Abschnitte errichtet. Als erstes wurde 1994 der Benghazi versorgende Ostabschnitt eröffnet. Von 1990 bis 1996 wurden die Pipelines nach Tripolis verlegt und in einer dritten Phase von 2002 bis 2005 führte man das Projekt im östlich-zentralen Teil Libyens weiter." [22] Das war eine Zeit des Fortschritts für Millionen Menschen. Doch jetzt werden sie von NATO-Staaten in die Steinzeit zurückgebombt. Und kaum jemand protestiert.

In einem bemerkenswerten Artikel thematisiert Lühr Henken u.a. den "Kampf um Ressourcen und strategische Positionen". Er fragt: "Auf welche Ressourcen Libyens könnte westliches Kapital nach dem gewaltsamen Sturz des Gaddafi-Regimes mehr oder weniger uneingeschränkten Zugriff erhalten?" Er stellt dazu fünf Thesen auf. These zwei lautet: "Es lockt das libysche Süßwasserreservoir, das noch in staatlicher Hand ist." Wie schon der Bundesverband Arbeiterfotografie in seinem Aufruf vom 21.3.2011 macht auch Lühr Henken auf den möglichen Profit aufmerksam: "Bei einem Verkaufspreis von 2 Euro pro m³ Wasser, errechnet sich ein Marktwert von 24 Billionen Euro für das abpumpbare Wasser. Da die Förderkosten pro m³ lediglich bei 25 Cent liegen sollen, ergäbe sich eine immense Gewinnspanne." Und Lühr Henken benennt auch die möglichen Profiteure: "Die drei französischen Konzerne Veolia, Suez-Ondeo und SAUR beherrschen 40 Prozent des Weltwassermarktes...". Dieser Artikel ist im Juni 2011 mehrfach veröffentlicht worden. [23] Auch in der IMI-Publikation 'Ausdruck' ist er erschienen - allerdings entscheidend gekürzt. Die Betrachtungen zum "Kampf um Ressourcen und strategische Positionen" sind unter den Tisch gefallen. [24]

Schuld

In den Friedenspolitischen Mitteilungen aus der US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein ist am 2.2.2008 zu lesen: "Täglich starten auf der US-Air Base Ramstein riesige Transportmaschinen, vollgepackt mit Soldaten, Waffen und Munition – auch für das andauernde Morden im Irak – und die Regierungen in Berlin und Mainz schauen tatenlos zu. Auch der Bundestag und der rheinland-pfälzische Landtag ergreifen keine Initiativen, um die von Lügnern und Betrügern in den Irak entsandten Mörder zu stoppen. Was nützen pflichtgemäße Reden an Gedenktagen, die Verbrechen aus unserer Vergangenheit beklagen, wenn neue Verbrechen, die auch von unserem Territorium ausgehen, unwidersprochen fortgesetzt werden dürfen, obwohl unsere Verfassung und das Völkerrecht das verbieten. Alle Regierenden, die einen Amtseid auf unser Grundgesetz geleistet haben, und alle Abgeordneten, die zu kontrollieren haben, dass Regierungen nach Recht und Gesetz handeln, sind mitschuldig an den Verbrechen, die täglich im Irak begangen werden." [25]

Das galt und gilt für den Krieg gegen den Irak. Für den Krieg gegen Libyen gilt es genau so. Hinzu kommt ein entscheidender Punkt, nämlich der, daß die Bundeswehr entgegen ihrer offiziellen Bekundungen am Krieg beteiligt ist, und zwar an der Auswahl der Bombenziele. [26]

Thierry Meyssan klagt am 19.8.2011 die Medien an, mit der Verbreitung von Kriegspropaganda Verbrechen gegen den Frieden zu begehen. Die Journalisten sind nach seiner Auffassung "noch schuldiger als die Militärs geworden, die (in Libyen) Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschheit begangen haben, weil keines dieser Verbrechen möglich gewesen wäre, wenn die Journalisten nicht vorher das Verbrechen gegen den Frieden begangen hätten." [27]

Elias Davidsson ergänzt am 26.08.2011: "Die Schlagzeilen der Massenmedien waren in den vergangenen Monaten von einer schreienden Unterlassung gekennzeichnet. Sie berichteten über die sogenannten Siege der libyschen Rebellen und verschwiegen die entscheidende Rolle der NATO bei der Zerstörung eines Mitgliedstaats der Vereinten Nationen. Ohne die 20.000 Lufteinsätze der NATO wäre Libyen weiter ein souveräner Staat. Und: Die Medien berichteten ebensowenig über das, was hinter den NATO-Angriffen auf Libyen steckte - über die Interessen der ehemaligen Kolonialmächte an der Zerstörung dieses unabhängigen Staates. Chefredakteure wählten sorgfältig Bilder und Schlagzeilen aus. Ihnen war selbstverständlich die entscheidende Rolle der NATO in diesem Angriffskrieg klar. Aber diese Erkenntnisse enthielten sie der Öffentlichkeit absichtlich vor. Die Anstifter und Finanzierer dieses terroristischen Krieges sollen weiter im Schatten bleiben. Und ihre Interessen ebenfalls... Wir müssen die Verbrecher und Lügner beim Namen nennen und ihnen ihre Waffen wegnehmen." [28]

Dabei mitzuwirken, ist eine entscheidende Aufgabe der Friedensbewegung und aller Menschen, die sich noch auf irgendeine Weise humanistischem Denken verpflichtet fühlen. Alles andere wäre verheerend und eine regelrechte Einladung zu weiteren Verbrechen. Es mag anzuerkennen sein, Krieg generell zu verurteilen, aber mit der Übernahme von Kriegspropaganda wird dem Krieg objektiv Munition geliefert und es gelingt, die Friedensbewegung zu paralysieren.



Fußnoten:

[1] Studie des Opinion Research Business vom Januar 2008: 1.033.000 Tote durch Irak-Krieg im Zeitraum von März 2003 bis August 2007
Update on Iraqi Casualty Data: Further survey work undertaken by ORB, in association with its research partner IIACSS, confirms our earlier estimate that over 1,000,000 Iraqi citizens have died as a result of the conflict which started in 2003.
Following responses to ORB’s earlier work, which was based on survey work undertaken in primarily urban locations, we have conducted almost 600 additional interviews in rural communities. By and large the results are in line with the ‘urban results’ and we now estimate that the death toll between March 2003 and August 2007 is likely to have been of the order of 1,033,000. If one takes into account the margin of error associated with survey data of this nature then the estimated range is between 946,000 and 1,120,000.
Further information about the research, our calculations, questionnaire wording and data tables is available by clicking on the links below. Also available is an article providing background on IIACSS and its founding director Dr. Munqith Dagher.
www.opinion.co.uk/Newsroom_details.aspx?NewsId=120
www.opinion.co.uk/Documents/Revised%20Casulaty%20Data%20-%20Press%20release.doc

[2] "Libyen-Krieg - Die Machtfrage ins Ausland verlagern"
Jürgen Wagner in 'Ausdruck', Publikation der Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V., Ausgabe April 2011
www.imi-online.de/download/Ausdruck2_2011_01wagner.pdf

[3] "Libyen: Intervention im Namen des Volkes?"
IMI-Analyse 2011/06 vom 3.3.2011 von Jürgen Wagner, Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V.
www.imi-online.de/2002.php?id=2258

[4] Resolution 1970 (2011) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen, verabschiedet auf der 6491. Sitzung des Sicherheitsrats am 26.2.2011
Darin beschließt der Sicherheitsrat die Überweisung an den Internationalen Strafgerichtshof (siehe ab Punkt 4)
"mit dem Ausdruck großer Besorgnis über die Situation in der Libysch-Arabischen Dschamahirija und unter Verurteilung der Gewalttätigkeit und des Einsatzes von Gewalt gegen Zivilpersonen,
unter Missbilligung der groben und systematischen Verletzung der Menschenrechte, einschließlich der Unterdrückung friedlicher Demonstranten, mit dem Ausdruck seiner tiefen Besorgnis über den Tod von Zivilpersonen und unter unmissverständlicher Ablehnung der von der höchsten Ebene der libyschen Regierung ausgehenden Aufstachelung zu Feindseligkeit und Gewalt gegenüber der Zivilbevölkerung,...
www.un.org/depts/german/sr/sr_11/sr1970.pdf

[5] Meldung vom 27.06.2011: "Ermittlungen des Strafgerichtshofs in Den Haag - Haftbefehl gegen Gaddafi erlassen"
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hat Haftbefehle gegen Muammar al-Gaddafi und zwei seiner engsten Verbündeten erlassen. Dem libyschen Staatschef sowie seinem Sohn Saif al-Islam und seinem Schwager, dem Geheimdienstchef Abdullah Senussi, werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen - darunter Morde an Hunderten von Zivilisten, Folter, die Verfolgung unschuldiger Menschen und die Organisierung von Massenvergewaltigungen zur Einschüchterung der Bevölkerung. Alle drei werden jetzt mit Haftbefehl gesucht.
www.tagesschau.de/ausland/gaddafi322.html

[6] "Es begann mit einer Lüge" im Artikel "Kein 'arabischer Frühling' - Der Krieg gegen Libyen - Über den Charakter der Revolte und die Opposition im Land" von Joachim Guilliard, erschienen am 27.07.2011 in 'junge Welt'
Wie jeder Krieg von NATO-Staaten begann auch dieser mit einer großen Lüge. Der Ruf nach einer Flugverbotszone über Libyen wurde damit begründet, Machthaber Muammar Al-Ghaddafi würde die Luftwaffe gegen friedliche Demonstranten einsetzen und die »eigene Bevölkerung abschlachten«. Doch selbst US-Verteidigungsminister Robert Gates gab vor Kriegsbeginn zu, dafür keine Beweise gesehen zu haben. Weder die UNO noch die westlichen Botschaften in Tripolis konnten irgendwelche Belege vorweisen. Mittlerweile sind die Vorwürfe eindeutig widerlegt.
www.arbeiterfotografie.com/nordafrika/index-nordafrika-0025.html

[7] Artikel "Der Irre von Tripolis - Politclown, Milliardär, Terrorpate" in der Bild-Zeitung vom 23.8.2011, Seite 2
Er ist der dienstälteste Diktator Afrikas! IRRE UND BRUTAL!
Der Auftritt des muslimischen Hirtenjungen (geboren 1942) und sein Leben sind schräg bis lächerlich:
Die Kleidung: Kaftans oder Fantasie-Uniformen mit Fransen und aufgenähten Bildchen.
Sein Zuhause: ein düsterer Bunker im Zentrum der Hauptstadt Tripolis. Auf Reisen (auch bei Staatsbesuchen): ein Beduinenzelt zum Übernachten im Freien und zum Empfang von Gästen.
Seine Leibgarde: bildschöne Frauen - Elite-Kämpferinnen, vom Diktator handverlesen.
Doch hinter der Clownfassade verbirgt sich ein Milliardär und Terrorpate, der sein Volk rücksichtslos ausbeutet und unterdrückt.
Die Macht über die libyschen Ölquellen macht den Despoten und seine Familie (sieben Söhne, zwei Töchter) zu Milliardären. Die Gaddafis sind beteiligt an der italienischen Unicredit-Bank, an der italienischen Tankstellen-Kette Tamoil (33 Prozent), haben sogar Anteile am Fußballclub Juventus Turin - weil Sohn al-Saadi gerne dort spielen wollte.
Geschätzte 100 Milliarden Euro Privatvermögen hat der Clan auf (zurzeit eingefrorenen) Konten ins Ausland gebracht. Allein in Deutschland liegen sieben Milliarden Euro fest.
Über Jahrzehnte finanziert Gaddafi die Terrornetze des Nahen Ostens, Nordirlands und der ganzen Welt. Seine Blutspur zieht sich über Kontinente:
1986 lässt er in der Berliner Diskothek "La Belle" eine Bombe zünden, tötet zwei Amerikaner und einen Türken.
1988 sprengen seine Terrortruppen über dem britischen Ort Lockerbie eine Pan-Am-Maschine in die Luft - 270 Tote.
1989 explodiert an Bord eines französischen Flugzeugs über Niger eine Bombe, reißt 170 Menschen in den Tod.
Erst 1999, unter dem wachsenden Druck der UN-Sanktionen, schwört Gaddafi dem Terror ab, zahlt den Opfern der Flugzeugattentate Millionen Dollar Entschädigung. Belohnt wird er mit Staatsbesuchen aus Frankreich (Sarkozy). Italien (Berlusconi) und Osterreich (Haider).
Später werden seine Auftritte nur noch irrer - 2009 eine Endlos-Rede vor den Vereinten Nationen („Sicherheitsrat ist ein Terrorrat"). Vom UN-Generalsekretär fordert er die „Auflösung der Schweiz , weil sie seinen Sohn vorübergehend festgehalten hatte.
Ein Irrer, der sein Volk 42 Jahre lang in Geiselhaft hielt.

[8] Diplomarbeit "Libyen: Eine Dritte Welt - Revolution in der Transition" von Andreas Vrabl, Universität Wien, Juli 2008
othes.univie.ac.at/846/1/2008-07-30_9951900.pdf

[9] Wikipedia zum Lockerbie-Anschlag
de.wikipedia.org/wiki/Lockerbie-Anschlag

[10] "Im Namen des Staates", Andreas von Bülow, Piper-Taschenbuch, München 2000
Abschnitt "Disko La Belle in Westberlin" (S. 435ff)

[11] UNO-Rede von Muammar al-Gaddafi 2009
Komplettes englischsprachiges Transkript der Rede des Revolutionsführer Libyens, gehalten bei der UNO-Vollversammlung am 23.9.2009
www.arbeiterfotografie.com/nordafrika/index-nordafrika-0015.html

[12] Libya economy reveals basis for protests
afrol-News-Artikel vom 16.2.2011
While the Libyan economy drowns in petrodollars and its "Great leader" Muammar al-Ghaddafi buys support abroad, almost half of its youth are unemployed. The non-oil sector is tiny.
Libya is the richest North African country. Counted in GDP per capita, Libya indeed is on an Eastern European level.
But that does not reflect the real economy of the average Libyan, with around half the population falling outside the oil-driven economy. The unemployment rate is at a surprising 30 percent, with youth unemployment estimated at between 40 and 50 percent. This is the highest in North Africa.
Also other development indicators reveal that little of the petrodollars have been invested in the welfare of Libya's 6.5 million inhabitants. Education levels are lower than in neighbouring Tunisia, which has little oil, and a surprising 20 percent of Libyans remain illiterate.
Also, decent housing is unavailable to most of the disadvantaged half of the population. A generally high price level in Libya puts even more strains on these households.
But the key of popular discontent is the lack of work opportunities, which strongly contrasts the Libyan image of a rich nation constantly propagated by the regime and its Soviet-style media. [...]
www.afrol.com/articles/37336

[13] Die Presseagentur afrol News
Selbstdarstellung von afrol News in deutscher Sprache
Die Presseagentur afrol News wurde in Oslo (Norwegen) im Frühling 2000 von internationalen Afrika-Spezialisten gegründet. afrol News ist heute eine der leitenden Produzenten Afrika bezogener Nachrichten in englischer Sprache und der leitende Produzent in spanischer Sprache. In Deutsch wurden bisher nur vereinzelte Features veröffentlicht.
Wir arbeiten in einem Netz von freien, unabhängigen Medien in Afrika zusammen, und spielen eine Rolle bezüglich der Promotion von Pressefreiheit auf dem Kontinent. Dieses ist eine Rolle die afrol News in Zukunft vertiefen wird, auch bezüglich der Kommerzialisierung der Produkte freier afrikanischen Medien in nicht-afrikanischen Märkten. [...]
www.afrol.com/de/index.htm

[14] Calls for Libya "no-fly zone"
afrol-News-Artikel vom 21.2.2011
With the Ghaddafi regime using jet fighters and helicopters to bomb its own population, there are increased requests for the UN to impose a no-fly zone over the country.
Several Libyans, especially in the Diaspora, are now loudly calling for an internationally imposed no-fly zone over Libya - comparable to the one over Iraq before the Gulf War - to protect Libyan civilians against war crimes by their own leaders.
Indeed, today there was made a serious request to the UN about such a no-fly zone. The request came from the proper Libyan delegation to the UN, which today distanced itself from Moammar Ghaddafi and instead swore loyalty to "the people of Libya."
Dia al-Hotmani, spokesman of the Libyan UN mission, presented a statement from the diplomats, demanding "the removal of the regime immediately" and calling for the Libyan army to help oust "the tyrant".
The Libyan mission joined a long list of exiled Libyans, calling for a more forceful international reaction to the "massacre" in their country. Mr al-Hotmani wanted an intervention to stop further bloodshed. [...]
www.afrol.com/articles/37390

[15] "Hoher Lebensstandard erreicht" im Artikel "Libyen – Überlegungen zum drohenden 'Preis der Freiheit'" von Joachim Guilliard, erschienen am 9.4.2011 in seinem Blog 'Nachgetragen'
jghd.twoday.net/stories/libyen-ueberlegungen-ueber-den-drohenden-preis-der-freiheit/

[16] Libyen: Die Schlächter sind unter uns. Stoppen wir sie!
Appell des Bundesverbands Arbeiterfotografie vom 21.3.2011
Mit Libyen geht es um das Land, das in ganz Afrika den höchsten Lebensstandard hat und das seinen relativen Reichtum der Bevölkerung zukommen läßt wie kaum ein anderer Staat. Quelle für die Angaben zum Lebensstandard ist der "Human Development Index" (HDI) der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2010. "Das Gesundheitswesen in Libyen gehört zu den am besten ausgebildeten auf dem afrikanischen Kontinent; die Sozialversicherung umfasst u.a. auch eine Altersvorsorge und eine Witwen- und Waisenrente. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei 76 Jahren... Die Wirtschaft Libyens ist sozialistisch geprägt.. Die 'Große Sozialistische Libysch-Arabische Volks-Jamahirija' basiert auf der Verfassung von 1977, die das Land zum basisdemokratischen Staat auf der Grundlage des Islam erklärt [97 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum Islam]..." (WISSEN-digital.de) In der HDI-Weltrangliste ist Libyen von Position 64 im Jahr 2000 auf Position 53 im Jahr 2010 gestiegen.
www.arbeiterfotografie.com/nordafrika/index-nordafrika-0012.html

[17] How Gaddafi became a Western-backed dictator
Artikel in "Peter's notepad vom 24.2.2011"
peterb1953.wordpress.com/2011/02/24/how-gaddafi-became-a-western-backed-dictator/

[18] Kein Wasser, kein Strom
Artikel von Rüdiger Göbel auf Seite 1 der Tageszeitung 'junge Welt' vom 29.08.2011
www.jungewelt.de/2011/08-29/064.php

[19] Nachrichtenmeldung im WDR-Sender einslive vom 31.8.2011 6:30 Uhr
Libysche Opposition: 50.000 Tote bei Kämpfen - UNO-Generalsekretär Ban hat schnelle Hilfe für die Menschen in Libyen gefordert. Vor dem Sicherheitsrat sagte er, dass vor allem die Wasserversorgung wieder hergestellt werden müsse. Über 60 Prozent der Libyer hätten keinen Zugang zu Trinkwasser. Die Einzelheiten: Die internationale Gemeinschaft beginnt jetzt mit Planungen für ein Libyen nach dem Gaddafi-Regime. Im Gespräch ist beispielsweise eine Aufbautruppe für das Land. Frankreichs Außenminister Juppé hat die in der "Frankfurter Allgemeinen" vorgeschlagen und hofft, dass sich auch Deutschland an so einer Mission beteiligen würde. Auch UNO-Generalsekretär Ban will eigen Mitarbeiter in das nordafrikanische Land entsenden. Die Übergangsregierung des Landes lehnt einen Einsatz von ausländischen Soldaten im eigenen Land bisher ab. Nach Angaben der Opposition kamen seit Beginn der Kämpfe in Libyen mindestens 50.000 Menschen ums Leben.
www.einslive.de/magazin/nachrichten/einzelheiten/index.jsp?datum=2011-08-31#meldung8

[20] NATO war crime: Libya water supply
Artikel von Timothy Bancroft-Hinchey, erschienen am 23.07.2011 bei Pravda.Ru
A NATO terrorist attack has hit a water pipes factory in al-Brega, murdering six guards, this being the factory which makes pipes for the great man-made irrigation system across the desert which brings water to seventy per cent of Libyan homes, according to sources in Libya. The factory was hit after the water supply network was destroyed on Friday.
July 22 2011. A date for humanity to remember. NATO hit the Libyan water supply pipeline. It will take months to repair. Then on Saturday they hit the pipeline factory producing pipes to repair it.
Since when is a water pipes factory in al-Brega a legitimate target to impose a no-fly zone to protect civilians? Sine when is the water supply pipeline itself a legitimate target?
NATO has committed another war crime, targeting a civilian water supply network which brings water to 70% of Libya's population, according to Pravda.Ru sources in Libya. The general manager of the Man Made River Corporation which controls the pipeline reports it was hit in a NATO strike on Friday. In another clear violation of the law, a consignment from Italy of 19 000 AK-47's was caught in Ajdabiyah by the Libyan authorities, according to Libyan military sources.
The international community has two choices: to turn a blind eye like cowards and allow NATO to murder Libyan children, murder Libyan civilians and support terrorists with their strikes - we have received information that white phosphorous is being used against Libyan government positions now that NATO is getting desperate- remember Napalm anyone?? The second option is for the international community to use the proper channels to bring pressure on NATO itself and on the politicians in its member states to stop this murderous atrocity, this outrage against civilization and international law, now.
You vote for this campaign? Then you are a child murderer, or sympathise with child murderers. Cameron, Obama and Sarkozy have the blood of hundreds of innocent people on their hands.
If NATO's contribution to protecting civilians is bombing their water supply then the international community will respond to this heinous war crime, whether or not the politicians do. Will anyone please do something about this horrendous war crime? Or will we all sit back while NATO destroys water supply lines, a civilian structure? Is this protecting civilians or is this an act of revenge because NATO is losing?
english.pravda.ru/news/world/23-07-2011/118577-nato_war_crimes-0/

[21] US-Doktrin: Zerstörung der Lebensgrundlagen eines Staates
Aus dem Vortrag "Krieg gegen Irak - Frieden schaffen mit aller Gewalt?" von Jürgen Rose, Oberstleutnant der Bundeswehr - gehalten u.a. am 21.1.2003 in Köln
www.arbeiterfotografie.com/galerie/kein-krieg/hintergrund/index-irak-0003.html

[22] Diplomarbeit "Libyen: Eine Dritte Welt - Revolution in der Transition" von Andreas Vrabl, Universität Wien, Juli 2008
othes.univie.ac.at/846/1/2008-07-30_9951900.pdf

[23] Krieg gegen Libyen – Ursachen, Motive und Folgen
Artikel von Lühr Henken, erschienen am 28.6.2011, auf den websites des Friedensratschlags und von IMI
www.ag-friedensforschung.de/regionen/Libyen/henken2.html
www.imi-online.de/2002.php?id=2316

[24] Gekürzte Fassung des Atikels "Krieg gegen Libyen – Ursachen, Motive und Folgen" von Lühr Henken in der August-Ausgabe der IMI-Publikation 'Ausdruck'
www.imi-online.de/download/09aug2011_henken.pdf

[25] Die US-Invasion und die Besetzung haben im Irak eine Million Menschen getötet
Publikation der Friedenspolitischen Mitteilungen aus der US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein vom 02.02.08
www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_08/LP01408_020208.pdf

[26] BRD führt heimlich Krieg
Artikel von Jörn Boewe auf der Titelseite der Tageszeitung 'junge Welt' vom 20.08.2011
Deutschland ist, anders als es die Bundesregierung bislang dargestellt hat, doch direkt militärisch an den NATO-Angriffen auf Libyen beteiligt. Die Bundesrepublik besetze »derzeit elf Dienstposten mit Soldatinnen und Soldaten aus dem Bereich der Luftwaffe«, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine kleine Anfrage des Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (Grüne). »Sie nehmen die ihnen zugewiesenen Aufgaben, u.a. auch – ohne derzeit allerdings Führungs- oder Entscheidungsfunktionen zu besetzen – Tätigkeiten im Bereich der sogenannten Zielauswahl, wahr.«
www.jungewelt.de/2011/08-20/062.php

[27] Libyen und das Ende der westlichen Tricksereien
Publikation der Friedenspolitischen Mitteilungen aus der US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein vom 28.08.11
Der investigative französische Journalist Thierry Meyssan klagt die USA und die NATOan, den Überfall auf Libyen mit Propagandalügen begründet zu haben, und fordert die Bestrafung der westlichen Journalisten, Politiker und Militärs, die für die Verbrechen gegen den Frieden, die Kriegsverbrechen und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich sind, die in diesem Krieg begangen wurden.
www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_11/LP14211_280811.pdf

[28] Lehren aus den NATO-Angriffen in Libyen ziehen! Aufruf zum Kampf gegen den wahren Terror
Elias Davidsson in der Neuen Rheinischen Zeitung am 26.08.2011
www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=16874


Weitere Artikel zu Nordafrika:
Die Nato wollte 1980 den libyschen Staatschef Ghaddafi umbringen
Gerhard Feldbauer in 'junge Welt' vom 04.10.2011

Alle Beiträge zu Nordafrika im Überblick:
Libyen - Bundesverband Arbeiterfotografie gegen jedes militärische Eingreifen
Erklärung vom 6.3.2011
Wie billig wird libysches Öl?
Gerd Bedszent in Ossietzky 5/2011, 05.03.2011
Libyen und der Imperialismus
Sara Flounders, International Action Center, New York, in 'junge Welt', 01.03.2011
Die Protestbewegung in Ägypten: 'Diktatoren' diktieren nicht, sie folgen Befehlen
Michel Chossudovsky - 28.01.2011
Schauspiel in drei Akten
Betrachtung zu den Vorgängen in Tunesien, Ägypten und Libyen von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann - 10.3.2011
Libyen: Greueltaten erfunden
Rainer Rupp am 09.03.2011 in 'junge Welt' über die angebliche Bombardierung von Demonstranten und andere Hintergründe der Kriegspropaganda
Was wird aus Libyen?
Dass dort ein Volksaufstand gegen einen 'grausamen Diktator' stattfindet, der im Namen der Demokratie gestürzt werden muss, ist als Antwort zu einfach - von Hans-Jürgen Falkenhagen und Brigitte Queck - 22.02.2011
Tatbestand einer Aggression gegen Libyen nach dem Völkerrecht bereits gegeben
Betrachtung von Hans-Jürgen Falkenhagen und Brigitte Queck - 05.03.2011
Die UNO darf einer Aggression gegen den souveränen Staat Libyen nicht zustimmen
Appell an den Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban-Ki-moon - 05.03.2011
Sehr geehrter Genosse Bisky!
Offener Brief der Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg an Lothar Bisky wegen dessen Zustimmung für eine so genannte Flugverbotzone über Libyen - 10.03.2011
Hände weg von Libyen!
Erklärung des Deutschen Freidenker-Verbands vom 18.3.2011
Libyen: Die Schlächter sind unter uns. Stoppen wir sie!
Appell des Bundesverbands Arbeiterfotografie vom 21.3.2011
Libyen: "Bomben sind keine Lösung"
Anzeige gegen den Krieg gegen Libyen - erschienen am 13.4.2011 im Kölner Stadt-Anzeiger und der Kölnischen Rundschau
Libyen: Überlegungen über den drohenden 'Preis der Freiheit'
Joachim Guilliard, 9.4.2011
UNO-Rede von Muammar al-Gaddafi 2009
Komplettes englischsprachiges Transkript der Rede des Revolutionsführer Libyens, gehalten bei der UNO-Vollversammlung am 23.9.2009
Den Krieg in Libyen verstehen - Was sind die wahren Ziele der USA?
Michel Collon, 8.4.2011 - aus dem französischen
Was ist los mit der Berichterstattung über Syrien?
Öffentliche Erklärung und Aufforderung von Samar Shahin (Lattakia / Syrien)
Der Plan zur Destabilisierung Syriens - Durch eine Koalition von Staaten unter Koordination der USA organisiert
Von Thierry Meyssan
Frieden für Libyen! Solidarität mit dem libyschen Volk!
Aufruf zur Beendigung des Libyen-Kriegs
Was in Libyen zerstört wird
Werner Rügemer - 25.6.2011 - in Ossietzky, Ausgabe 13/2011
Manifestation für Libyen und die Einhaltung des Völkerrechtes
Kundgebung gegen den völkerrechtswidrigen Krieg der NATO–Staaten in Libyen - alle vierzehn Tage an der Berliner Weltzeituhr - 30.5.2011
NATO - Hände weg von Libyen!
Brigitte Queck und Dr. Falkenhagen über Libyens Errungenschaften und die tatsächlichen Gründe für den Krieg - 1.6.2011
Wegschauen, wenn ein Verbrechen der NATO in Libyen geschieht?!
Brigitte Queck, Diplomstaatswissenschaftlerin Außenpolitik - 1.7.2011
Die NATO und die Undankbarkeit der Libyer
Thierry Meyssan - 11.7.2011
Kein 'arabischer Frühling' - Der Krieg gegen Libyen - Über den Charakter der Revolte und die Opposition im Land
Joachim Guilliard am 27.07.2011 in 'junge Welt'
SOS Libyen: Wie es gelingt, die Friedensbewegung zu paralysieren
Eine Untersuchung von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann anhand eines IMI-Artikels von Jürgen Wagner - 31.8.2011
Die Nato wollte 1980 den libyschen Staatschef Ghaddafi umbringen
Gerhard Feldbauer in 'junge Welt' vom 04.10.2011
Maledetta Primavera - Verfluchter Frühling - Libyen unter den Bomben der Nato
Fulvio Grimaldi kommt im Oktober 2011 nach Deutschland und zeigt seinen Dokumentarfilm über die jüngsten Entwicklungen in den arabischen Ländern Nordafrikas und speziell über den Krieg der Nato gegen Libyen
Libyen: Aufruf zur globalen Revolution!
Rede, die Al-Mutasim Billah Gaddafi gehalten haben soll
"So grausam war Gaddafi"
Was Gaddafi seinem Volk alles zufügte - einige Beispiele - 10.11.2011
Die Nato-Bestien sind gekommen - Wie einem Land Nordafrikas die 'Menschenrechte' gebracht werden
Betrachtung von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann vom 18.11.2011
Kriegsvorbereitungen stoppen! Embargos beenden! Solidarität mit den Völkern Irans und Syriens!
Vom Bundesverband Arbeiterfotografie unterstützter Aufruf - 3.1.2012
Syrien - Offene Aggression von US-NATO verhindern
Brigitte Queck und Dr. Falkenhagen über das Veto Russlands und der VR China im UNO-Sicherheitsrat zur Syrien-Resolution, 13.2.2012
Afghanistan, Irak, Libanon, Libyen – und jetzt Syrien? - Der Krieg hat längst begonnen
Analyse von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann, 21.3.2012
Syrien - Houla, False-Flag-Operation und ein falsches Foto
Brigitte Queck und Dr. Hans-Jürgen Falkenhagen über das Massaker von Houla - 31.5.2012
Syrien: An die Bundesregierung wegen völkerrechtswidriger Ausweisung des syrischen Botschafters
Protestnote, initiiert von den Müttern gegen den Krieg Berlin-Brandenburg, mitgetragen vom Bundesverband Arbeiterfotografie - 3.6.2012
Syrien: Der gefährliche Mythos einer „friedlichen Revolution“
Freidenker-Brief Nr. 2/2012 vom 6.6.2012
Imperialismus braucht Widerstand - Das Verbrechen muss ein Ende haben!
Appell des Bundesverbands Arbeiterfotografie, 25.12.2012
Mit den letzten Atemzügen der Hoffnung
Appell des Bundesverbands Arbeiterfotografie vom 6.2.2013 zum Angriff Israels auf Syrien
Triumph der Revolution unseres großen deutschen Volkes!
Betrachtung von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann aus DAS KROKODIL, Ausgabe 6 (September 2013)
Im Geiste Nelson Mandelas - Rassismus und Habgier überwinden – Frieden und Gerechtigkeit schaffen
Appell des Bundesverbands Arbeiterfotografie vom 25.12.2013